Wie der Sohn, so der Vater


In der heutigen Ausgabe spricht Ralf Kiwitzki unserem Feuerwehrmann Marco David:


(RK): Grüß Dich Marco, kannst Du Dich bitte unseren Lesern kurz vorstellen?

(MD): Aber na klar. Mein Name ist Marco David, ich bin 48 Jahre alt und vor 3 Jahren in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Steinbach eingetreten.

(RK): Vor 3 Jahren bist Du in die Feuerwehr eingetreten, wie kamst Du im Alter von 45 Jahren auf die Idee Dich ehrenamtlich in der Feuerwehr zu engagieren?

(MD): Da kamen mehrere Faktoren zusammen: Zum Einen bin ich damals aus meinem Rocker-Club ausgetreten und habe nach einem neuen Hobby beziehungsweise nach einem neuen Verein gesucht. Bei der Auswahl meines neuen Hobbys war mir besonders wichtig, dass es etwas Gemeinnütziges ist. Ein weiterer Faktor war mein Sohn, welcher schon mehrere Jahre in der Jugendfeuerwehr aktiv ist und immer positiv und spannend von den Übungen und Aktivitäten der Feuerwehr berichtet hat. Alles in allem waren das ausreichend Gründe für mich, um mir die Feuerwehr einmal aus der Nähe anzuschauen und wie Du siehst, habe ich Gefallen daran gefunden.

(RK): Wie hast Du den ersten Kontakt zur Feuerwehr hergestellt?

(MD): Das war damals am Spritzenhausfest, wo ich die ersten Kontakte geknüpft habe und quasi angeworben wurde.

(RK): Kannst Du uns Deine ersten Eindrücke kurz beschreiben?

(MD): Die erste Zeit war natürlich erstmal seltsam, denn man kennt nur wenige Leute. Aber diese „seltsame“ Zeit hat sich schnell gelegt, denn alle waren super offen und ich konnte direkt mitanpacken und wurde in die Kameradschaft integriert.

(RK): Gab es Dinge, die Du so nicht erwartet hättest?

(MD): Definitiv! Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich nochmal die Schulbank drücke. Aber mir wurde schnell klar, dass ich mich bei den Lehrgängen der Feuerwehr auch mit der zugehörigen Theorie auseinandersetzen muss. Auch wenn ich bei Lehrgängen oftmals zur älteren Generation gehöre, machen diese viel Spaß und es herrscht eine gute Atmosphäre.

(RK): Was macht Dir am meisten Freude in der Feuerwehr?

(MD): Am Meisten freut mich die super Kameradschaft untereinander. Ob bei Übungen, Einsätzen oder anderen Aktivitäten, man agiert immer im Team und man hat gemeinsam viel Spaß. Auch das gemeinsame Erreichen von Zielen ist eine tolle Sache, vor allem man lernt immer etwas dazu und das sowohl von älteren, als auch von jüngeren Kollegen. Kurz gesagt: Alle ziehen an einem Strang!

(RK): Jetzt hast Du schon von Lehrgängen erzählt, wie schaut denn Deine Entwicklung in der Feuerwehr aus?

(MD): Es begann natürlich mit dem Grundlehrgang, wo ich die klassischen Handgriffe eines Feuerwehrmanns erlernt habe. Ziemlich schnell konnte ich dann den Funklehrgang und den Lehrgang zum Maschinisten erfolgreich abschließen. Dies hat mir natürlich neue Möglichkeiten geschaffen, denn seitdem darf ich mich an das Steuer der Löschfahrzeuge setzen und diese sowohl bei Übungs- und Einsatzfahrten fahren. Das war natürlich auch ein prägendes Ereignis für mich, nach meiner ersten Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn. Diese Fahrt werde ich so schnell nicht vergessen. Zuletzt konnte ich an einem Fahrsicherheitstraining für Lastkraftwagen teilnehmen, wo auch ich nochmal sehr eindrucksvoll die Möglichkeiten und Grenzen der Großfahrzeuge kennen lernen und zum Teil ausprobieren durfte.

(RK): Hast Du noch konkrete Pläne für Deine Feuerwehrkarriere?

(MD): Ich möchte mich natürlich noch ein wenig weiterentwickeln und strebe nach der Corona-Pandemie den Motorsägen-Lehrgang an. Generell bin ich sehr interessiert an Technik und Motoren, weshalb ich diesen Lehrgang nicht nur aus Sicht der Feuerwehr erledigen möchte, sondern auch aus privatem Interesse, denn das hat mir die Feuerwehr auch gezeigt: Man lernt nie aus!

(RK): Jetzt haben wir viel über die Feuerwehr gesprochen, aber natürlich wollen wir auch erfahren, wie Dein Leben außerhalb der Feuerwehr aussieht?

(MD): Auch beruflich sitze ich hinter dem Steuer von großen Fahrzeugen, denn als Berufskraftfahrer fahre ich täglich mit meinem LKW durch das Rhein-Main Gebiet. Privat wohne ich mit meiner Familie, bestehend aus meiner Frau und unseren zwei Kindern, in einem Haus im Steinbacher Norden. Meine Familie ist meine große Leidenschaft, denn häufig unternehmen wir gemeinsame Familienausflüge an den Wochenenden oder ich gehe mit meinem Sohn Mountainbike fahren.

(RK): Wie steht Deine Familie zur Feuerwehr?

(MD): Meine Familie steht voll hinter mir. Gerne unterstütze ich bei Festen des Fördervereins und gehe einer weiteren Leidenschaft nach: Dem Grillen. Das ist bei Festen meine Lieblingsposition. Auch meine Frau hilft sehr gerne bei Festen, ob bei der Essensausgabe oder an der Getränketheke. Wir helfen gerne gemeinsam da wo Hilfe gebraucht wird.

(RK): Jetzt kommt Dein Sohn Raphael auch im nächsten Jahr in die Einsatzabteilung, habt Ihr darüber schon mal in der Familie gesprochen?

(MD): Das wird mit Sicherheit spannend! Mal schauen ob wir beide zusammen durch die Haustür passen . Aber auch schon jetzt zieht die Familie an einem Strang wenn ein Einsatz ist. Einer öffnet die Haustür, der andere setzt mein Feuerwehrschild auf das Dach vom Auto und so geht Alles ganz schnell. Schnell wie die Feuerwehr eben.

Für alle die Interesse bekommen haben und wie Andre den ersten Schritt machen möchten, dann kontaktieren Sie uns über die sozialen Netzwerke oder das Kontaktformular auf dieser Homepage. Mit dieser Interviewreihe wollen wir weitere Helferinnen und Helfer für die ehrenamtliche Mitarbeit begeistern. Egal ob als aktive Feuerwehrfrau oder aktiver Feuerwehrmann oder als Unterstützer im Förderverein. Jeder Bürger kann mithelfen und dazu beitragen, dass in Notfallsituationen die benötigte Hilfe auch ankommt.